MTV-Interview: Fußball zu langweilig – also spiel’ ich Tischtennis

Wir möchten die Zwangspause nutzen und einige unserer Mitglieder mal etwas genauer unter die Lupe nehmen. Am heutigen Freitag startet nun eine unregelmäßige Interview-Serie, die Euch hoffentlich viel Freude bereiten wird.

Teil 1 steht ganz im Zeichen von Urgestein und Vize-Abteilungsleiter:

Rainer Hoffmann

Wir wünschen viel Spaß!

 

Steckbrief:
Name:Rainer Hoffmann
Spitzname:Hoffi
Alter:48
Wohnort:Pfaffenhofen
Aktiv im TT seit:1986
Vorherige Vereine:keinen – einmal MTV, immer MTV
Schlaghand:rechts
Spielstil:Angriff

 

Vorab, man kennt Dich im Verein meist nur als Hoffi. Wie kam es dazu?

Das ist zwangsläufig – mein Vater war Fußballtorwart und auch immer schon der Hoffi.

 

Seit wann spielst Du Tischtennis und wie bist Du dazu gekommen?

Fußball wurde mir irgendwann zu langweilig und da schlug ein Klassenkamerad vor, mal Tischtennis auszuprobieren. Von fünf Mann blieb ich als einziger dabei.

 

Wie würdest Du Deinen Spielstil beschreiben?

Kontrollierte Offensive – und wenn der Gaul mit mir durchgeht auch mal „Harakiri“.

 

Erzähl uns bitte etwas über Deine bisherigen Erfolge.

Größter Erfolg war der Gewinn des Kreisranglistenturniers in der Herren C-Klasse 2005. Das Erreichen des Endspiels in der Vereinsmeisterschaft 2018 war auch toll. Nicht zu vergessen die diversen Aufstiege mit meinen Mannschaften.

 

Was schätzt Du am meisten an unserer Abteilung?

Den momentanen Zusammenhalt und wie sich jeder in die Abteilung einbringt. Von der 1. bis zur 5. Mannschaft werden keine großen Unterschiede gemacht. Auch wird mit jedem trainiert – egal welche Spielstärke. Die Bereitschaft zum Engagement war in der Vergangenheit noch nie so groß wie jetzt – zu erkennen an den vielen Helfern beim Jugendtraining.

 

Du bist fleißiger Bavarian Race-Turnier-Spieler. Was macht die Serie für Dich aus?

Das Format ist überschaubar. 6 Einzelrunden in drei Stunden. Man hat immer wechselnde Gegner und an keinem Turnier spielt man gegen die gleichen. Durch das Race habe ich viele interessante Spieler anderer Vereine kennengelernt und selbst wird man auch bekannter und macht sich in der Turnierszene einen Namen.

 

Hast Du im Verein oder darüber hinaus einen Lieblingsdoppelpartner und warum?

Die besten Doppelpartner sind für mich die kompromisslosen Klopper. Da kann ich vorbereiten und der Klopper (wenn wir eingespielt sind) weiß dann genau, wie der Ball zurückkommt und vollendet dann. Ich habe jahrelang gut mit Alfred Stoffels harmoniert, bevor er dann freiwillig eine Mannschaft nach unten ging.
Mit Rainer Bouwmans läuft es momentan auch gut, nur muss ich da der aggressivere Part sein, da Rainer mehr den Ball hält und nicht so drauf geht.

 

Mit wem im Verein hast Du bisher nicht zusammen in einer Mannschaft gespielt (Ersatzspiel ausgenommen), würdest es aber gerne einmal. Und warum?

Die Einzigen, mit denen ich noch nicht in der Mannschaft war, ist Marcel Plagemann, Alex Treuheit und teilweise die Spieler aus der 4. und 5. Mannschaft.
Ich bin der Meinung, dass wir ein Verein sind und die Mannschaften vor der Saison gebildet werden, um den maximalen Erfolg für das jeweilige Team zu erzielen. Wer da mit wem in einer Mannschaft spielt, ist eher zweitrangig, da durch das neue Punktesystem die Aufstellungen im halbjährigen Turnus eh immer wieder aktualisiert werden müssen. In der Bezirksklasse A fühle ich mich im vorderen Paarkreuz ganz wohl und möchte dies, wenn möglich, gerne in der neuen Saison fortsetzen.

 

Du hast ja schon einige Regeländerungen mitbekommen. Gehen wir das mal der Reihe nach durch.

40mm Bälle statt 38mm:

War für mich sehr schwierig und ich brauchte ewig, um mich an den größeren Ball zu gewöhnen. Das Spiel wurde langsamer und das ganze Timing im Schlag passte damals nicht mehr.

Satz bis 11 statt 21 und damit einhergehend drei statt zwei Gewinnsätze:

Das war sehr positiv, da man durch die kürzeren Sätze auf einmal gegen Spieler Chancen bekam, wogegen man bis 21 Punkte nie Land gesehen hat.
Im langen Satz hat sich immer der Spieler mit der größeren Spielstärke durchgesetzt. Da konnte man sich auch mal Auszeiten von fünf bis sechs Punkten gönnen und wenn man dann wieder Gas gab, holte man den Rückstand auch wieder auf.
Jetzt muss man immer mit der höchsten Konzentration spielen und gelingt das nicht, ist prompt mal ein Satz weg. Von der Spannung her auf jeden Fall ein Gewinn für unseren Sport.

Plastikball:

Das ist der größte Mist der letzten Jahre. Die Bälle sind sehr unterschiedlich – von zelluloidähnlich und gut spielbar bis zu den größten Drecksbällen, die keinen Schnitt annehmen und in der Flugkurve ihr Eigenleben entwickeln – unspielbare „Eier“, mit denen das Ganze dann keinen Spaß mehr macht.
Man spielt dann nicht nur gegen den Gegner, sondern auch gegen das Spielgerät, dass dann neben dem Gegner ebenfalls versucht, dich permanent zu ärgern und zu foppen.

 

Wie bewertest Du es, dass einige Vereine sich bei der Umstellung auf den Plastikball offenbar gar keine bis wenig Gedanken gemacht haben?

Ein Verein meinte tatsächlich, sie hätten ihre 4. Mannschaft entscheiden lassen, mit welchem Ball gespielt wird. Die haben dann so einen Drecksball genommen, wo man blind draufklopfen kann und der überhaupt keinen Schnitt annimmt. Und schon hatte der Hoffi als Noppenspieler wieder seine Probleme.

 

Nun haben wir eine Zwangspause und niemand kann derzeit sagen, wie lange diese anhält. Wie hältst Du Dich derweil fit?

Bin voll im Quarantänemodus und der Sport geht mir natürlich ab. Momentan mache ich gar nichts, da Joggen im Wald für mich zu stupide ist. Ich brauche immer einen Anreiz, um mich zu bewegen und der größte Anreiz ist für mich natürlich ein Ball.

 

Hast Du noch weitere Hobbies außer Tischtennis?

Ich spiele gelegentlich Tennis und im Winter fahre ich Ski. Zudem habe ich letztes Jahr meine Platzreife im Golf abgelegt, aber an Golf ist momentan ja auch nicht zu denken…

 

Wie siehst Du unsere Abteilung für die Zukunft aufgestellt und welchen Platz möchtest Du darin einnehmen?

Momentan läuft in der Abteilung alles rund und ich hoffe, dass das noch lange so bleibt. Für die neue Saison sollten wir spielstarke Spieler hinzu bekommen, so dass wir die einzelnen Mannschaften noch schlagkräftiger aufstellen können.
Auch im Jugendbereich zeigt das hochqualitative Training schon erste Früchte und ich sehe einige verheißungsvolle Talente heranwachsen. Sportlich sehe ich unsere Abteilung also auf einem guten Weg und für die Zukunft braucht uns nicht bange zu werden.
Hoffen wir, dass alle Mitglieder gesund durch diese Krise kommen und wir bald wieder unserer großen Leidenschaft nachgehen können und gemeinsam den Schläger schwingen. Persönlich engagiere ich mich gerne in der Abteilungsleitung und möchte dies zukünftig auch weiterhin tun, wenn mich die Abteilung wieder wählt.