Kontinuität als Erfolgsgeheimnis
Text erschienen im Donaukurier am 13.08.2021
Nach dem aktuellem Trend sinken die Mitgliederzahlen aktiver Tischtennisspieler in Deutschland immer weiter.
So verzeichnete der Deutsche Tischtennis Bund 2020 nur noch 540965 Mitglieder. 2002 waren es noch 688034. Der MTV Pfaffenhofen allerdings ist einer der wenigen Tischtennisvereine, der diesem Trend entgegenwirkt.
So erlebt die Tischtennisabteilung seit zwei Jahren einen Aufschwung und meldet mittlerweile sieben Erwachsenen- und vier Nachwuchsteams. Vor dieser Entwicklung musste man in Pfaffenhofen aber einige Hürden nehmen. Nach einer Kampfabstimmung wurde Heinz Wohlers im Jahr 2017 zum Abteilungsleiter gewählt. Seine primären Ziele waren es, Vertrauen aufzubauen, den unterklassigen Spielern die gleiche Aufmerksamkeit wie den Topspielern zu widmen und die Gemeinschaft mehr in den Vordergrund zu rücken.
Zunächst aber folgte ein Rückschritt: So musste die erste Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen werden, nachdem Spieler ihre Vereinsmitgliedschaft in Folge der Amtsübernahme kündigten. Danach ging es aber aufwärts. Ausschlaggebend für die Wende ist laut Wohlers vor allem die Kontinuität in der Abteilung. Zweimal in der Woche trainiert Cheftrainer David Aschauer die Jugend- und Erwachsenenteams. 2018 übernahm Christian Bolzer die Position des Jugendleiters und stellte die Weichen für die erfolgreiche Jugendarbeit.
Erheblich verbessert hat sich laut Wohlers auch die Außendarstellung. Dank der Pressearbeit von Jochen Maurer sind die Tischtennisspieler auf der Vereinswebsite, in der Zeitung und in den sozialen Medien präsent. Auch im Landkreis präsentiert sich der MTV auf Veranstaltungen, wie beispielsweise dem Neubürgerfest, der 100-Jahres-Feier des Vereines oder den Sommeraktionen des Kreisjugendrings. Mit den Sommerfesten und Weihnachtsfeiern richtet die Abteilung selbst ständig wachsende Events aus. Möglich ist die Entwicklung laut Wohlers nur durch das Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer und Eltern. Auch das Landratsamt zeigte sich gegenüber der Abteilung sehr kooperativ. So setzte sich Landrat Martin Wolf nach einem Gespräch im Jahr 2019 über die schlechte Beleuchtungssituation in der Halle dafür ein, die komplette Lichtanlage auszutauschen.
Auch das Thema Trainerausbildung ist fester Bestandteil für die Abteilung. Während Bolzer seine C-Trainer-Lizenz bereits in der Tasche hat, werden vier weitere Spieler eine solche erwerben. Ende August wird es erstmals eine Trainerausbildung in Pfaffenhofen geben.
Die Corona-Pandemie tat dem Aufschwung der Abteilung keinen Abbruch: Während andere Vereine erheblich unter der Pandemie litten, freuten sich die Pfaffenhofener nach dem Lockdown über sechs neue Mitglieder. Der erste Zugang für die Rückrunde der Saison 21/22 steht auch schon fest. Dieser wurde über die ständigen Turnierteilnahmen von MTV-Mitgliedern bei den sogenannten Race-Turnieren des Bayerischen Tischtennis-Verbandes auf die Pfaffenhofener aufmerksam. “Die regelmäßigen Teilnahmen an diesen Turnieren sind der beste Weg, um in der Szene auf sich aufmerksam zu machen”, wissen die Rekord-Teilnehmer Jürgen Rahier und Rainer Hoffmann (zweiter Abteilungsleiter). Wohlers betont aber, dass keine Spieler abgeworben werden: “Wir überzeugen allein durch unsere Taten. Interessierte entscheiden dann selbst, ob sie kommen wollen oder nicht. Das hat mit den drei hochkarätigen Neuzugängen Sebastian Riedmüller, Thorge Boerma und Patrick Endres in der Sommerpause 2020 sehr gut geklappt. ”
Wohlers will den aktuellen Trend natürlich fortführen. “So ein Vereinsleben ist stets in Bewegung und dynamisch. Wir werden uns also nicht zurücklehnen und warten, was noch passiert, im Gegenteil: Wir bleiben aktiv und wollen die Abteilung weiter so gut wie möglich gestalten”, sagt Wohlers, der Thomas Steininger neu in der Abteilungsleitung als Kassier begrüßt. Dieser löst Manfred Pschorr nach über 40 Jahren aktiver Vereinsarbeit ab.