Lena Kramm holt Silber bei Weltranglistenturnier in Italien

Obwohl die Tischtennis-Saison im regulären Spielbetrieb in die entscheidende Phase geht und Lena Kramm sich auch dort in der Oberliga-Mannschaft des TSV Schwabhausen fest etabliert hat, wollte sie sich den Start der ersten Weltranglistenturniere bei den Sportlern mit Behinderung im neuen Jahr nicht nehmen lassen.

Der Auftakt fand traditionell im italienischen Lignano statt, einem seit vielen Jahren angesehenem und immer topbesetztem Weltranglistenturnier der höchsten Stufe. So wartete auch in diesem Jahr vom 17.02.-20.02. das „Lignano Master Open 2016“ mit toller Besetzung auf. Die Gruppenauslosung versprach bereits in der Vorrunde spannende Spiele und vor allem mit der Türkin Neslihan Kavas stand für Lena eine nur schwer zu lösende Aufgabe bevor.

Lena lässt Europameisterin keine Chance

Dennoch schaffte es die 18-Jährige, die von Geburt an halbseitig gelähmt ist, als Gruppenzweite in die KO-Runde, wo im Halbfinale mit der Norwegerin Aida Dahlen die amtierende Europameisterin der Klasse 8 auf Lena wartete. Dort spielte die Pfaffenhofenerin, die beim MTV Pfaffenhofen zum Tischtennis gefunden hat, groß auf und zog durch einen souveränen 3:0-Sieg in das Finale ein. Wenig überraschend wartete auf Lena erneut Kavas und gegen die Topfavoritin zog sie in drei Sätzen den Kürzeren.

Dennoch war die Zweitplatzierte mit der Silbermedaille beim ersten Weltranglistenturnier in 2016 mehr als zufrieden. „Das Training mit Munir Jassem und auch in Schwabhausen machen mein Spiel viel variabler und ich bin nicht mehr so leicht für meinen Gegner auszurechnen“, kommentierte Lena diesen großen Erfolg.

Olympische Spiele Lena’s großes Ziel

Und möglicherweise darf sie in diesem Jahr sogar auf viel größerer Bühne ihr Können demonstrieren. Denn wie der Deutsche Olympische Sportbund DOSB kürzlich bekanntgab, ist sie die erste Nachrückerin für die Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro, sollte es eine Absage einer anderen Athletin geben. „Auch wenn es mit Rio nicht klappen sollte, ist die Nominierung für eine Wildcard durch den DOSB eine Bestätigung für mich, weiter hart an meinem Spiel zu arbeiten. Ich will auf jeden Fall 2020 in Tokio dabei sein“ so Lena, die neben den vielen Sportterminen auch noch mitten im Abiturstress am Schyren-Gymnasium in Pfaffenhofen steckt.