MTV Spezial-Interview: Vom Dachboden in die 3. Liga

In unserer Interview-Reihe führten wir ein virtuelles Gespräch mit Julian Diemer, der einst beim MTV Pfaffenhofen aufgewachsen ist und nunmehr für den FC Bayern München den Schläger schwingt.

Wir wünschen viel Spaß!

 

Steckbrief:
Name:Julian Diemer
Alter:
29
Wohnort:
München
Aktiv im TT seit:
1999
Vorherige Vereine:MTV Pfaffenhofen, TSV Schwabhausen
Schlaghand:
links
Spielstil:
offensiv

 

Seit wann spielst Du Tischtennis und wie bist Du dazu gekommen?

Ich habe mit ca. 7 Jahren mit meiner Nachbarin Heidi auf dem Dachboden begonnen, Tischtennis zu spielen. Bis sie mich hat gewinnen lassen, waren das die bittersten Niederlagen 🙂

In den Verein bin dann über die Mini-Meisterschaften in Pfaffenhofen gekommen. Dass ich beim Tischtennis geblieben bin, hab ich vor allem den beiden damaligen Jugendleitern Albert Lob und Ottmar Christl zu verdanken, von denen ich sehr viel lernen konnte.

 

Wie würdest Du Deinen Spielstil beschreiben?

Mit der Zeit etwas passiver als noch vor ein paar Jahren. Bis ich ca. 20 war, konnte ich kaum adäquat mit der Rückhand spielen und musste alle Bälle umlaufen. Mit der  über die Jahre zunehmend verschlechterten Beinarbeit war ich irgendwann praktisch gezwungen, auch die Rückhand einzusetzen.

 

Du spielst mittlerweile beim FC Bayern München. Kannst Du uns bitte Deine Vereinskarriere ein wenig nachzeichnen.

Ich habe insgesamt sieben Jahre lang beim MTV gespielt, davon vier Jahre in der Jugend und drei bei den Herren. Anschließend wechselte ich zum TSV Schwabhausen und spielte dort für zwei Jahre in der Oberliga. Mit 18 Jahren dann der Wechsel zum FC Bayern. In den insgesamt 11 Jahren spielten wir ein Jahr in der Oberliga, fünf Jahre in der Regionalliga und weitere fünf Jahre in der 3. Bundesliga.

 

Welches sind Deine größten Erfolge?

Die größten Erfolge erzielte ich mit der Mannschaft, worin ein Aufstieg in die Regionalliga und zwei Aufstiege in die 3. Bundesliga enthalten sind. Persönlich konnte ich dazu zwei Halbserien in der Regionalliga ohne Niederlage im Einzel beitragen, sowie in der 3. Bundesliga immer mindestens eine ausgeglichene Bilanz erzielen.

 

Was war in der Umkehrung die größte sportliche Enttäuschung?

An ein Spiel erinnere ich mich ganz besonders: Als ich noch ziemlich neu bei Bayern war, lag ich gegen den damals besten Spieler der Regionalliga im Entscheidungssatz 10:4 vorne und gab es anschließend noch aus der Hand. Weiterhin hätte ich mir nach elf Jahren beim FC Bayern einen schöneren Abschied gewünscht als den, den die derzeitige Corona-Situation leider verursacht hat.

 

Gab es in Deiner Jugend ein Vorbild, dem Du nachgeeifert hast?

Bezogen auf Tischtennis Timo Boll und Vladimir Samsonov, ansonsten Roger Federer und Oliver Kahn.

 

Bedeutete der Plastikball eine große Umstellung für Dich?

Ich kann mich gar nicht mehr so recht erinnern, bei uns wurde der Plastikball ja schon ab 2014 einheitlich eingeführt.

 

Wie hältst Du Dich derzeit fit?

Ich versuche, zwei bis dreimal die Woche laufen zu gehen und zu Hause Stabilisationsübungen zu machen.

 

Was machst du beruflich und wie vereinbart es sich mit dem Tischtennis-Sport?

Ich arbeite bei einer Unternehmensberatung in München. Nebenher habe ich begonnen, noch einen Master zu machen. Aus diesen Gründen habe ich mich auch entschieden, den Schläger für mindestens ein Jahr zur Seite zu legen.

 

Hast Du noch weitere Hobbies außer Tischtennis?

Laufen gehen und Fitness