MTV-Interview: Tischtennis ist mein Leben

In unserer Interview-Reihe kommt heute Achmed Saiti aus unserer Ersten zu Wort.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

 

Steckbrief:
Name:Achmed Saiti
Alter:
23
Wohnort:
Pfaffenhofen
Aktiv im TT seit:
2012
Vorherige Vereine:keine
Schlaghand:
rechts
Spielstil:
kontrollierte Offensive

 

Seit wann spielst Du Tischtennis und wie bist Du dazu gekommen?

Tischtennis hat mich schon von Kindesbeinen an interessiert und fasziniert. Ich habe früher immer auf dem Spielplatz mit Freunden gespielt. Als ich 14 war, hat mein bester Freund Marc, mit dem ich bis heute noch zusammen im Verein spiele, eine Tischtennisplatte in einen leer stehendem Raum in seinem Elternhaus reingestellt bekommen. Dort haben wir so gut wie jeden Tag nach der Schule gespielt. Um besser zu werden, habe ich mir anfangs Matches von Profis im Internet angeschaut. 2012 wollte ich dann aber unbedingt im Verein spielen, da ich gemerkt habe, dass ich für diese Sportart brenne, nein, besser gesagt, dass das “mein Leben ist”. Dann sind Marc und ich zum MTV gegangen.

 

Wie würdest Du Deinen Spielstil beschreiben?

Heute würde ich sagen kontrollierte Offensive. Meine Stärke ist aber eher das Blockspiel. wobei ich sagen muss, dass ich sehr gerne einen aggressiven Topspin spiele – Vorhand wie mittlerweile auch Rückhand.

 

Wie siehst Du Deine sportliche Entwicklung in den letzten fünf Jahren?

Durch mein hartes Training in den ersten fünf Jahren, konnte ich mich rasch von 900 auf 1500 Punkte hochspielen. Da ich aber die letzten zwei Jahre viele private Probleme hatte, konnte ich mich nicht mehr so gut konzentrieren und trainieren.

Aber seit ein paar Monaten geht es wieder bergauf und das hat sich auch sportlich ausgewirkt. Meine Rückhand ist beispielsweise um einiges besser geworden. Das könnte aber auch daran liegen, das ich zu “fett geworden“ bin und nicht mehr so gut meine Rückhand umlaufen kann. 😉

 

Erzähl uns bitte etwas über Deine bisherigen Erfolge.

2014 durfte ich aufgrund meiner TTR-Verbesserung mit Siegen gegen 1.700er TTR-Leute am Finale der Bavarian Race Turnierserie in Ruhpolding teilnehmen. In der letzten Saison feierte ich zudem viele unerwartete Siege in der ersten Mannschaft.

 

Hast du weitere sportliche Ziele?

Als ich im Verein angefangen hatte, waren meine Ziele utopisch. Ich hatte zu viel Ehrgeiz. Ich wollte irgendwann besser als Timo Boll werden 😉

Da muss ich heute aber realistischer sein. Ich würde mich gerne die nächsten Jahre in unserer ersten Mannschaft etablieren und früher oder später im vorderen Paarkreuz spielen. Außerdem möchte ich irgendwann wieder aktiv als Trainer anfangen.

 

Hast Du ein sportliches (TT-)Vorbild und wenn ja, warum diese Person?

Da ich “tischtennissüchtig” bin, schaue ich so gut wie jeden Tag Tischtennismatches an. Wer es mir vom Spielstil am meisten angetan hat, ist der Chinese Ma Long. Diese Kombination aus Brutalität und Präzision im Schlag ist ein Gedicht und eine Augenweide. Als ich 2011 angefangen habe, Tischtennis zu schauen, war Ma Long noch an Position 10 der Welt. Aber ich wusste schon die ganze Zeit, so wie der Kerl spielt, wird er der Beste aller Zeiten. Meines Erachtens ist er noch viel besser als Jan-Ove Waldner zu seinen Topzeiten.

 

Was schätzt Du am meisten an unserer Abteilung?

Dieser Zusammenhalt ist einmalig und in meiner persönlichen Krise waren fast alle für mich da, fast schon wie meine eigene Familie. Die meisten Freunde kenne ich vom Tischtennis. Deswegen sage ich so gerne, Tischtennis ist mein Leben, meine Leidenschaft. Und als ich noch Trainer war, hatte es mich dermaßen gefreut, wenn die Kinder zu mir kamen und ich sie trainieren sollte. Das ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.

 

Du bist teils Bavarian Race und Turnier-Spieler. Was machen Turniere für Dich aus?

Man lernt viele neue Leute kennen und lernt stets Neues dazu. Man muss aber auch ehrlich sagen, es geht auch um TTR-Punkte.

#TTR Junkie 🙂

 

Hast Du im Verein oder darüber hinaus einen Lieblingsdoppelpartner und warum?

Auf jeden Fall Jochen Maurer. Ich finde, wir harmonieren an der Platte super zusammen, da er Links- und ich Rechtshänder bin. Auch vom taktischen Spiel passt es.

 

Mit wem im Verein hast Du bisher nicht zusammen in einer Mannschaft gespielt (Ersatzspiel ausgenommen), würdest es aber gerne einmal. Und warum?

Mit Marc Rieger und Thomas Pögl, meinen zwei besten Freunden, würde ich gerne spielen. Sowas wie die drei Musketiere 😉

Und gerne auch mit Daniel Eckert und Joseph Scheibe. Wir hatten schon überlegt, ob wir eine eigene Mannschaft aufmachen (Spaß).

 

Was hältst Du vom Plastikball, hat er für Dich mehr Vor- als Nachteile?

Ehrlich gesagt, hielt ich am Anfang überhaupt nichts von diesem Ball. Er ist früher in der Luft stehengeblieben und aufgesprungen wie ein Ei. Aber so nach den Jahren sind schon gute Bälle von den einzelnen Herstellern rausgekommen. Aber ich würde sagen, noch mindestens 60% der Marken sind “richtiger Müll”.

Das ist immer ein Riesennachteil, wenn man auswärts spielen muss. Da haut man den einen zuhause ganz klar 3:0 weg und auswärts verliert man dann auf einmal 2:3.

Ich hoffe, das wird irgendwann einheitlicher. Grundsätzlich hält mich der Ball aber nicht vom Spielen ab. Ich habe mir vorgenommen, solange es noch so viele verschiedene Bälle gibt, möglichst mit allen mal gespielt zu haben und mich vorher schlau zu machen, mit welchem Ball die Gegner spielen. Mit genau dem Ball trainiere ich dann davor.

 

Wie hältst Du Dich derzeit fit?

Ehrlich gesagt momentan fast gar nicht. Tischtennis ist nicht und das Fitnessstudio hat auch zu. Laufen mag ich überhaupt nicht. Schwimmen geht ja leider auch nicht.

 

Hast Du noch weitere Hobbies außer Tischtennis?

Normalerweise treffe ich mich viel mit Freunden. Ich spiele zudem gerne Gitarre, informiere mich über Geschichte, gehe Schwimmen und spiele manchmal „FIFA“ an der Playstation.

 

Wie siehst Du unsere Abteilung für die Zukunft aufgestellt und welchen Platz möchtest Du darin einnehmen?

Ich sehe bei uns eine goldene Zukunft im Bereich Jugendarbeit. Wir haben echt ehrgeizige und talentierte Kinder und Jugendliche. Ich würde gerne wieder als Trainer durchstarten und viele Jugendliche fördern. Ich liebe es, wenn Leute die Sportart wirklich lernen wollen. Das erinnert mich immer daran, wie es bei mir war und auch heute noch ist.