MTV-Interview: Kultiviert und unorthodox

In unserer Interview-Reihe kommt heute Rainer Bouwmans aus unserer Zweiten zu Wort.

Wir wünschen viel Spaß!

 

Steckbrief:
Name:Rainer Bouwmans
Alter:
696 Monate
Wohnort:
Pfaffenhofen
Aktiv im TT seit:
ca. 1975
Vorherige Vereine:TSV Ganderkesee (bis 1985), 1. TTC 1931 Heiligenhaus (bis 2004)
Schlaghand:
rechts
Spielstil:
Allrounder

 

Seit wann spielst Du Tischtennis und wie bist Du dazu gekommen?

Wahrscheinlich bin ich 1975 beim TSV Ganderkesee in die TT-Abteilung eingetreten. Ich habe das nochmal versucht zu recherchieren, aber es gibt dazu keine Unterlagen mehr. Das Internet vergisst zwar nichts, war aber noch nicht geboren. Die erste urkundliche Erwähnung fand 1976 statt. Mein Freund hatte eine Platte in der Garage stehen und wir fanden Gefallen an dem Spiel mit dem kleinen weißen Ball. Da ich nur durch 2-maliges Handballtraining nicht ganz ausgelastet war, stellte ich mich dann zusätzlich dieser neuen Herausforderung.

 

Wie würdest Du Deinen Spielstil beschreiben?

Ich würde mich als Allrounder bezeichnen. In der Jugend spielte ich sehr gerne Ballonabwehr, bis es dann mit zunehmendem Alter und Spielstärke der Gegner doch nicht mehr effektiv war und ich dann mehr in den Angriff überging. Momentan spiele ich gerne etwas defensiver von hinten raus, bevorzuge ein kultiviertes Blockspiel und, wenn man mich lässt, einen etwas nicht in einem Lehrbuch stehenden kontrollierten unorthodoxen Topspin.

 

Erzähl uns bitte etwas über Deine bisherigen Erfolge.

In meiner Laufbahn konnte ich relativ überschaubare Erfolge einfahren. In Erinnerung geblieben ist mir vor allem mein erster Titel bei den Erwachsenen. Als 19-jähriger nahm ich unserem langjährigen Serien-Vereinsmeister den Titel ab und war ab dieser Zeit der Primus im Verein. Während meiner MTV-Zeit wurde ich in einem Jahr Neuburger Stadtmeister und Sieger des Edeka-Cups (jeweils D-Klasse). Auch noch erwähnenswert wäre der erste Sieg im 2er-Kreispokal der Senioren mit Ludwig Breitsameter. Den hatte keiner auf dem Schirm, wir und auch unsere Gegner nicht. Den Titel konnten wir insgesamt 4x in Serie holen, im dann folgenden Jahr konnte ich mit unserem Heinz den Pott gewinnen.

 

Hast Du noch sportliche Ziele?

Ja, da gibt es noch einige harte und weiche Ziele. Zu den harten Zielen gehört das Erreichen der 1500er TTR-Marke. Ist machbar, aber schwierig. Auch Abstiege möchte ich vermeiden. Und nie erste Mannschaft als Stammspieler (es sollten immer viele bessere Spieler da sein). Aber das wichtigste ist die Fitness auch noch in 10 und mehr Jahren.

 

Was schätzt Du am meisten an unserer Abteilung?

Ich schätze den sehr guten Zusammenhalt in der Abteilung und vor allem auch die Jugendarbeit. Die kann sich wirklich sehen lassen! Auch die regelmäßigen Veranstaltungen wie Sommerfeste und Weihnachtsfeiern (da soll schon mal der richtige Nikolaus gesehen worden sein) sind immer klasse. Die Fahrten zum Trainingslehrgang nach Kroatien zählen auch dazu, das sollte jeder mal live miterlebt haben.

 

Hast Du im Verein oder darüber hinaus einen Lieblingsdoppelpartner und warum?

Mein Lieblingsdoppelpartner war Günther Höllebrand. Er war der erste Doppelpartner beim MTV und wir spielten viele Jahre zusammen. Günther brachte mit seinem exzellenten Abwehrspiel fast jeden Ball wieder zurück auf den Tisch. Ich passte mit meinem Spiel ideal dazu, wir ergänzten uns perfekt. Das waren schöne Spiele, danke Günther! Momentan spiele ich mit Hoffi, wir haben eine ganz passable Saison gespielt, unser Spielniveau ist aber noch ausbaufähig.

 

Mit wem im Verein hast Du bisher nicht zusammen in einer Mannschaft gespielt (Ersatzspiel ausgenommen), würdest es aber gerne einmal. Und warum?

Da gibt es zwei Spieler, mit denen ich gerne mal zusammenspielen würde. Zum einem mit meiner Tochter. Sie steigt momentan wieder mehr ins Training ein. Mal schauen, was sich da irgendwann ergibt. Realistischer ist es wohl, mal mit Jochen zusammen zu spielen. Er ist ein lustiger Typ, das wäre bestimmt eine prima Sache.

 

Du hast ja schon einige Regeländerungen mitbekommen. Gehen wir das mal der Reihe nach durch.

40mm Bälle statt 38mm:

An die Umstellung kann ich mich gar nicht mehr so richtig erinnern. Ich weiß nur noch, dass entweder eine Erhöhung des Netzes angedacht war und/oder den Durchmesser des Balles zu erhöhen. Das sollte das Spiel verlangsamen, um es attraktiver fürs Fernsehen zu machen. Ich bin irgendwie mit klar gekommen.

 

Satz bis 11 statt 21 und damit einhergehend drei statt zwei Gewinnsätze:

Für mich war diese Regeländerung zuerst ungewohnt. Da muss man immer sofort Vollgas geben und zu 100% konzentriert sein. Ich war auch einer derjenigen, die gerne mal die Zügel schleifen ließen, um dann wieder kurz 7 oder 8 Punkte aufzuholen. Aber die Änderung war sinnvoll, das Spiel ist interessanter und spannender geworden, es gibt mehr Überraschungen (subjektiv gesehen).

 

Plastikball:

Ich komme mit dem „Drecksball“ eigentlich gut zurecht. Es gibt da keine Bälle, mit denen ich immer verliere oder immer gewinne bzw. gar nicht zurechtkomme. Mehr störe ich mich da schon manchmal an die anderen Gegebenheiten wie Licht, Hallenboden, Lautstärke usw. Der langsamere, schnitt- und rotationsärmere Ball kommt mir eher entgegen als vielen anderen Spielern.

 

Wie hältst Du Dich derweil fit?

Momentan bin ich gerade doch eher der Couch-Potato. Getränke werden nun nur noch flaschenweise aus dem Keller geholt, der Müll wird wie immer zur Tonne gebracht. Froh bin ich, dass ich noch normal ins Büro fahren kann und kein Homeoffice machen muss. Da komm ich noch etwas raus.

 

Hast Du noch weitere Hobbies außer Tischtennis?

Gartenarbeit bei schönem Wetter, Grünkohl essen mit Familie und Freunden, Fußball schauen und montags als Trainingsersatz zum Denksport übergehen (WWM ansehen).

 

Wie siehst Du unsere Abteilung für die Zukunft aufgestellt und welchen Platz möchtest Du darin einnehmen?

Ich sehe die Abteilung sehr gut aufgestellt. Die Abteilungsleitung macht einen guten Job und ist mit viel Freude dabei. Wir haben engagierte Trainer und eine hervorragende Jugendarbeit. Wenn irgendwo Not am Mann ist, helfe ich gerne aus.